Mainzer Hebammenwesen in der Frühen Neuzeit

Ziel der Edition

Schwerpunkt dieser Quellenedition ist das frühneuzeitliche Hebammenwesen in der Stadt Mainz, das sich zwischen dem 16. und dem Ende des 18. Jahrhunderts von einem traditionell gehaltenen Handwerk und Amt der Hebammen zu einer institutionalisierten, medizinischen Wissenschaft wandelte. Diese Akademisierung der Geburtshilfe bedeutete zugleich, dass diese keine rein weibliche Domäne mehr war. In dieser Edition stehen zunächst die Hebammen als Personen, aber auch ihr berufliches Umfeld im Vordergrund. So sollen die Folgen des Wandels des Hebammenwesens im 17. Jahrhundert hauptsächlich aus der Perspektive der Hebammen selbst beleuchtet werden. Der Beruf der Hebamme und die Geburtshilfe in dieser Zeit werden dadurch ebenfalls anschaulich. Für diese Edition wurden deshalb insbesondere Quellen ausgewählt, die Einblicke in die individuelle Lebenswelt einzelner Hebammen geben. Mit der Gründung des Accouchments 1784, also der Hebammenlehranstalt, die zugleich als Entbindungshaus diente, begann eine neue Epoche der Geburtshilfe in Mainz. Diese Neuerung wird vor allem auf der Grundlage einschlägiger landesherrlicher Verordnungen beleuchtet.